Automatisierte Bewertung der Fertigbarkeit von Faserverbundbauteilen

Vernetzte Auslegungsmethoden

Entwicklung einer Methodik für die geometriebasierte Bewertung der Fertigbarkeit

Am Institut für Flugzeugbau werden Methoden für die Bewertung von großen Baugruppen bezüglich der Fertigbarkeit in Faserverbundbauweise entwickelt. Sowohl der Fertigungsprozess, das Fasermaterial bzw. -halbzeug, als auch die Bauteilgeometrie haben einen Einfluss auf entstehende Fertigungseffekte. Der Ansatz beruht auf der Hypothese: Ähnliche geometrische Herausforderungen erzeugen ähnliche Fertigungseffekte, solange Prozess und Material identisch bleiben. Systematische Speicherung von Bauteilgeometrien in einer Datenbank, inklusive entstandener Fertigungseffekte, ermöglicht eine Ableitung von Fertigungseffekten auf neu auszulegenden Bauteile durch den Vergleich der neuen Bauteilgeometrie mit Geometrien der Datenbank.

Spezifische geometrische Merkmale können anhand von Zielvorgaben definiert werden. Zielvorgaben sind hier im speziellen Fertigungseffekte, die durch Umformen von flächigen textilen Halbzeugen entstehen. Diese Merkmale können von speziell programmierten Algorithmen in gängigen CAD-Softwareumgebungen detektiert und in einer HDF5-Datenbank gespeichert werden. In der Analyse erfolgt eine automatisierte CAD-Analyse für HDF5-Datenbanken geometrischer Merkmale. Anschließend erfolgt ein schneller Datenabgleich anhand vorgeschalteter globaler Kriterien. Für die Beschleunigung des Datenbank-Abgleichs werden bspw. zunächst globale Merkmale sowie Merkmal-Verteilungsfunktionen der Bauteile verwendet. Hierdurch ergibt sich eine Filterung von möglichen ähnlichen Bauteilen in der Datenbank. Ein detaillierter Vergleich von Geometrien, inklusive Freiformflächen, kann durch die Übersetzung der Geometrie in eine Punktewolke erfolgen. Hierfür müssen schnelle Algorithmen für die Erzeugung adäquater Punktewolken sowie für den geometrischen Abgleich von Punktewolken entwickelt werden. Einzelne geometrische Kriterien sollen nach Einfluss gewichtet werden können. Eine Kalibrierung kann durch reale oder simulierte Fertigungseffekte erfolgen.

Dieses Bild zeigt Ruben Czichos

Ruben Czichos

M.Sc.

Wissenschaftlicher Mitarbeiter, Gruppenleiter der Forschungsgruppe Composite Simulation

Zum Seitenanfang