Die Erfolgsgeschichte icaré schreibt ein neues Kapitel und wird zum fliegenden Navigationslabor. Das eigens entwickelte Solarflugzeug wird seit fast 25 Jahren als Versuchsplattform in der Fakultät für Luft- und Raumfahrttechnik betrieben. Für die jüngsten Testflüge wurde eine hochpräzise Navigationslösung des Instituts für Navigation in das Flugzeug integriert. Mit Hilfe von Daten globaler Navigationssatellitensysteme, wie GPS oder dem europäischen Galileo System, konnten sub-cm genaue Referenztrajektorien aller Flüge bestimmt werden. Bei allen Flügen kamen faseroptische Kreiselsysteme zum Einsatz, welche von der Firma KVH Industries zu Testzwecken bereitgestellt wurden. Zusammen mit den Daten dieser Inertialmesseinheiten und anderen Sensoren an Bord werden nun Navigationslösungen entwickelt, welche in Zukunft für sicheres und zuverlässiges autonomes Fliegen verwendet werden können.
Die dafür installierte Antenne hinter dem Cockpit sorgte bei anwesenden Pressefotografen und Hobbypiloten für erstaunte Blicke und attestierten eine Ähnlichkeit zu den AWACS Flugzeugen.
Außerdem wurden die Flugtests mit den im vorigen Jahr vom Institut für Flugzeugbau und Institut für Flugmechanik und Flugregelung gemeinschaftlich entwickelten und erstmals getesteten Flächenendpropellern zur Giersteuerung fortgesetzt (wir hatten berichtet). Dabei wurden neue Regelungsalgorithmen des IFR‘s getestet, die dem Piloten das koordinierte Fliegen von Kurven erleichtern. Durchgeführt wurden die 3-tägigen Testflüge am neu geschaffenen Testfeld eFliegenBW am Verkehrslandeplatz Mengen. Weiterhin wurden die Testflüge wieder von der SFL GmbH und den schon beim Bau des icaré beteiligten Erprobungspiloten Werner „micro“ Scholz unterstützt.
Mit guter Laune und vielen Messdaten haben die icarianer (wiss. Bezeichnung für die Anhänger des icaré Projekts) einmal mehr ihre Te(-st)(-am)fähigkeit gezeigt.