Historie

Die Tradition der Windenergie an der Universität Stuttgart.

Der Stuttgarter Lehrstuhl für Windenergie (SWE) ist als Lehrstuhl am Institut für Flugzeugbau der Fakultät für Luft- und Raumfahrttechnik und Geodäsie der Universität Stuttgart verankert. Der SWE ist der erste universitäre Lehrstuhl für Windenergie in Deutschland, wurde 2004 gegründet und beruht auf einer Stiftung von Dipl.-Ing. Karl Schlecht, Gründer der Putzmeister AG, Aichtal. Durch die Zusammenarbeit innerhalb der Universität, mit Unternehmen, Hochschul- sowie Forschungseinrichtungen wird die Nutzung der Windenergie und anderer erneuerbarer Energiequellen aktiv gefördert. Seit 2011 ist Prof. Po Wen Cheng Leiter des Lehrstuhls. In der Forschung konzentriert sich der SWE auf das Systemverständnis von Windenergieanlagen. Übergeordnete Forschungsziele sind die Erhöhung der Zuverlässigkeit und die weitere Senkung der Energiegestehungskosten von Anlagen, die Windstrom in das internationale elektrische Verbundnetz einspeisen

Chronik

1942

Ulrich Hütter promoviert in Weimar über einen „Beitrag zur Schaffung von Gestaltungs­grundlagen für die Windkraftwerke".

1944

Dr. Hütter erhält Lehrauftrag für „Strömungslehre und Flugmechanik“ an der Technischen Hochschule Stuttgart.

1950er

Dr. Ulrich Hütter wirkt als Chefkonstrukteur bei der Firma Allgaier in Uhingen, Baden-Württemberg. Dort entwickelt er die legendäre Windkraftanlage WE-10.

1952

Fa. Allgaier bezieht ein Testgelände bei Schnittlingen auf der Schwäbischen Alb zur Erprobung ihrer Windenergieanlagen.

1953

Erneuerung des Lehrauftrags von Dr. Hütter.

1957

Urmodell moderner Windenergieanlagen ist Hütters StGW-34-Anlage, 34m Rotordurchmesser, 100 kW Leistung, ausgestattet mit Rotorblättern aus glasfaserverstärktem Kunststoff (GFK), Blattwinkelverstellung, Pendelnabe, el. Windnachführung.

1965

Dr. Hütter wird als Ordinarius Flugzeugbau an die Technischen Hochschule Stuttgart berufen. Er leitet das Institut für Flugzeugbau bis 1980.

1970er

Das Institut für Flugzeugbau nimmt die Forschung auf dem Gebiet der Windenergie wieder auf. Für die Firma Voith, Heidenheim, wird eine moderne 300 kW-Anlage projektiert, die WEC-52 mit 52 Meter Rotordurchmesser. Auch diese Anlage wird auf dem Schnittlinger Testfeld getestet und betrieben.

1980

Emeritierung Prof. Dr. Ulrich Hütters.

1980er

Am Institut für Flugzeugbau erfolgt die aerodynamische Auslegung für das GROWIAN Rotorblatt.

Am Institut für Aero-und Gasdynamik (IAG) wird die einblättrige Windenergieanlage FLAIR (FLexibler Autonomer I-Blatt Rotor) entwickelt.

1981

Herausgabe des „Stuttgarter Profilkatologs I“ u.a. mit Profilen für Windenergieanlagen von Dieter Althaus und Franz Xaver Wortmann am Institut für Aero-und Gasdynamik.

1983

Im Rahmen eines deutsch-brasilianischen Forschungsabkommens wird mit der DFVLR Stuttgart (heute DLR) eine 25 Meter-Anlage mit 100 kW Leistung entwickelt, die DEBRA-25.

1984

Dipl.-Ing. Heiner Dörner übernimmt die Vorlesungen der „Freifahrenden Turbinen, Windenergie“ als Wahlvorlesung im 8. Semester des Studiengangs Luft- und Raumfahrttechnik am Institut. Unter seiner Leitung werden zahlreiche Studien- und Diplomarbeiten zum Thema Windenergie verfasst, über 700 Studenten legen bei ihm „eine Prüfung“ ab.

1987

Ausgründung  der Ingenieursgesellschaft Aerodynamik Consult (ADC) durch ehemalige Luft- und Raumfahrtstudenten und Akaflieger der TH Stuttgart.  Entwicklung von Berechnungstools für die Bereiche Aerodynamik, Leichtbau und Faserverbundtechnik.

1992

Die DLR zieht sich teilweise aus der Windenergieforschung zurück. Ehemalige Mitarbeiter wie z.B. Jens-Peter Molly und Henry Seifert wechseln zum neugegründeten Deutschen Windenergie- Institut (DEWI) nach Wilhelmshaven.

2004

Der Stiftungslehrstuhl Windenergie (SWE), gestiftet von Karl Schlecht, nimmt im Januar seine Arbeit unter der Leitung von Prof. Dr. Dipl.-Ing. Martin Kühn auf. Dies ist der erste Lehrstuhl für Windenergie in Deutschland.

2011

Prof. Po Wen Cheng übernimmt die Leitung des Lehrstuhls.

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